Der Freitag begann unschön: Verregnet. Und er ging auch erst einmal so weiter als wir uns auf den Weg in die Everglades machten. Das war kein Schauer, das war so, wie man sich einen Hurricane vorstellt - nur mit weniger Wind. Dusche extrem. Aber wir hofften auf die in Florida üblichen Wetterwechsel - und sollten recht behalten.
Nach dem Einführungsfilm im "Everglades National Park" hörte der Regen auf und wir konnten trockenen Fußes starten. Regenponchos für den "Worst Case" haben wir trotzdem gekauft. Umsonst zum Glück, denn das Wetter hielt.
Der Park ist so aufgebaut, dass man mit dem Auto quer durchfahren kann und links und rechts dann Wanderwege, Aussichtsplattformen usw. abzweigen.
Beim ersten hätte Alfred Hitchcock seine wahre Freude gehabt. Schwarze, Geier-ähnliche Vögel überall. Zum Glück aber leise, geradezu geräuschlos. Und los ging's dann auf die ersten beiden Wege, laut Reiseführer auch die besten des Parks.
Zu Recht, denn auf dem ersten Weg sah man überall Aligatoren im Wasser oder sogar direkt vor unseren Füßen. Einer hatte es sich richtig schön quer auf dem Gehweg gemütlich gemacht - und ebenso gemütlich machte er sich auf den Weg ins Gebüsch als ihm die Touris offenbar zu nervig wurden.
Ist wirklich beeindruckend, was einen da umgibt. Skurile Bäume, Schildkröten, Fische und natürlich Wasser. Viel Wasser.
Der zweite Weg war dafür eher dschungelähnlich, quer durch ein Waldstück. Aligatoren gab es dort weniger, dafür einige niedliche kleine Echsen im Unterholz.
Die beiden anderen Wege, die wir ansteuerten waren leider wenig interessant. Einer führte quer durch den Pinienwald (sah fast aus wie in Südfrankreich), der andere gab einen Ausblick übers Land, das fast aussah wie die Savanne. Inzwischen hatten sich auch savannenähnliche Temperaturen eingestellt, es war erdrückend heiß. Perfektes Klima für Moskitos, wie man an meinen Beinen, trotz Anti-Mücken-Mittel, schnell sehen konnte.
Also machten wir uns auf den Rückweg, unser Magen verlangte auch nach Nahrung. Die fanden wir dann bei "Popeye's", einem der vielen Fastfoodtempel. Dort gab es aber nicht etwa Fisch und Spinat, sondern Hühnchen. Prinzipiell fritiert. Quasi wie bei dem Laden aus Kentucky.
Es war, wie erwartet, gehaltvoll - trotz der geringen Menge, die wir konsumierten. Gleichzeitig nutzte Bernd die Gelegenheit zu einer Getränkeverköstigung der Softdrinks. Es ging noch relativ harmlos los mit "Mountain Dew", das Getränk, was wir vergeblich bei Taco Bell zu bestellen versuchten. Absolut nicht mein Geschmack, aber immerhin noch trinkbar, ohne einem sofortigen Zuckerschock zu erliegen.
Dann folgte etwas, für das die deklarierte Geschmacksrichtung "Erdbeer" kaum zutreffend ist. Es schmeckte wie dreifach gezuckertes Erdbeerkonzentrat.
Das grandiose Finale bildete aber ein "Tropical Drink". Um es mal in der Weinsprache auszudrücken: Zu Beginn ansatzweise fruchtig, man bildet sich ein, man könnte erfrischt werden. Dann wird man aber von einer geballten Ladung Zucker erschlagen und im Abgang verbleibt nur eine Art pelzige Trockenheit, die man mit einer großen Menge Flüssigkeit zu bekämpfen wünscht. Fürchterlich.
Zurück führen wir dann die US-1 entlang. Das dauerte zwar lange, aber immerhin sah Bernd dann etwas von Downtown. Abends gab es dann noch "etwas ordentliches" für den Bauch: Pizza Rustica. Hatte ja versprochen, dass wir noch einmal da essen.
Die Mädels haben sich gefreut, lecker war die Pizza auch. Anschließend gingen wir noch ins Kino. Dieses Mal in einen Film, der noch nicht in Deutschland lief: Terminator Salvation.
Solides Actionkino, wie erwartet. Und offenbar halten ihn einige Amis auch für den perfekten Kinderfilm. Nach dem Film sahen wir zwei Väter mit ihren lieben Kleinen: Einer vielleicht sieben, der andere höchstens fünf Jahre alt. Aber ist ja auch logisch, im Film hat sich ja keiner nackig gemacht...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen