Montag, 11. Mai 2009

Miamis kleine Fahrschule

Die letzten zwei Wochen haben fast begonnen, Kinners, wie die Zeit vergeht...

Und da die letzten Tage, wieder einmal, eher von der Arbeit dominiert waren, nutze ich die Gelegenheit, um euch, solltet ihr euch mal hierher verirren, auf Miamis Straßen vorzubereiten. Nicht den Standardquatsch aus dem Reiseführer, sondern das, was wirklich zählt ;-)

Die Grundlagen

Wichtigstes Utensil im Auto ist, neben dem Gaspedal natürlich, die Hupe. Sie kommt hierarchisch vor der Bremse und wird dementsprechend inflationär eingesetzt.
Ihr könnt sie benutzen, um andere darauf aufmerksam zu machen, dass sie zu langsam (an)fahren, euch in irgendeiner Weise im Weg stehen oder in den Weg fahren oder auch, dass Fußgänger gerade nicht da sein sollten, wo sie nun einmal sind. Kurz: Dass ihr im Recht seid.

Die Energie, die für das Betreiben der akustischen Gerätschaften notwendig ist, muss man in Zeiten der wirtschaftlichen Anspannung natürlich einsparen. Miamis Autofahrer haben sich in diesem Fall für den Blinker entschieden, wenn auch eher inkonsequent.
Prinzipiell ist er zum Abbiegen, Einparken oder für sonstige Manöver nicht notwendig. Bremsen tut es erstmal auch, schließlich leuchten dann hinten auch Lichter auf.
Wenn er dann aber einmal an ist, wird er auch nicht abgestellt, sondern blinkt munter weiter vor sich hin.

Besorgt euch Accessoires! Miamis Fahrer von Welt gehen nicht ohne hinters Lenkrad! Das kann ein Handy oder ein Kaffeebecher sein (Marke ist in diesem Fall nicht entscheidend), wichtig ist nur, dass nicht beide Hände am Lenkrad sind. Denn zwei Hände am Lenkrad ist sowas von 5 Jahre her...völlig out!

Innerorts

Vorausschauendes Fahren ist in einer so eiligen Gesellschaft natürlich nicht wirklich möglich. So lange Beschleunigung und Augenmaß stimmen ja auch nur bedingt notwendig.
Wie in einer Großstadt üblich, wird jeder Meter ausgenutzt. Da heißt es schnell sein, wenn man nicht hinten anstehen will. Übt euch also in schnellen, gezielten Lenkbewegungen!

Um nicht aufzufallen, sollte man sich den Ritualen so weit wie möglich anpassen. An der Ampel ist es wichtig, nicht an der Haltelinie zu halten. Sie dient nur zur groben Orientierung. Während der Rotphase tastet man sich dann immer weiter vor, bis man fast komplett darüber hinweg gefahren ist.
Sollte die Ampel auf Grün umschalten, wartet man erst einmal ein, zwei Sekunden - bis einen die Hintermänner auf die farbliche Veränderung akustisch aufmerksam machen.

Ein aufmerksamer Hintermann tut das übrigens schon nach etwa 0,4 Sekunden.

Highway

Generell gilt das gleiche wie innerorts - nur schneller. Spuren dürfen gewechselt werden, wie man lustig ist - auch wenn es der, vor den man sich mit einem Abstand von etwa 17 cm setzt, das weniger lustig finden sollte.

Spurwechsel über zwei Spuren und mehr, kurz vor der Ausfahrt, sind nicht unüblich, bedürfen aber einer gewissen Übung und sind daher nichts für Anfänger. Ihr könnt euch aber mit kleinen Übungen herantasten: Rast einfach bis etwa 200 Meter vor der Ausfahrt auf der Nachbarspur und bremst dann so ab, dass ihr euch gerade noch einfädeln könnt.

Der gemeine Amerikaner ist, wie der Europäer auch, von der Idee des Reißverschlussverfahrens völlig unbeeindruckt. Fädelt einfach ein, wie ihr mögt. Hupen nicht vergessen.

Ich hoffe, damit seid ihr halbwegs vorbereitet. Sollte ich etwas vergessen haben, ihr wisst ja, es gibt die Kommentarfunktion.

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