Samstag, 30. Mai 2009

Goodbye Miami

Der letzte Morgen wurde zusammen mit Kasia mit Kaffee begossen - und einem reichlichen Frühstück bei IHOP. Pancakes satt. Teilweise mit Erdbeeren, was natürlich wieder erdbeerlastige Erinnerungen hervorbrachte. Und wir stellten dort schon fest: Wir würden uns richtig schwer vermissen.

Zurück im Grand View Palace taten die Fahrstühle noch einmal alles, damit ich sie so schnell nicht vergessen würde: Es funktionierte nur einer. Dementsprechend lange dauerte es auch, bis wir dann unten beim Taxi angekommen waren.
Dann wurde es ernst mit Kasia - Auf Wiedersehen nach drei Monaten genialer Mitbewohnerschaft. Und so verdrückten wir auch das ein oder andere Tränchen *schnief* Aber natürlich nicht ohne uns zu versichern, dass wir beim anderen jederzeit herzlichst willkommen sein würden.

Jetzt aber los zum Flughafen, wir waren schon leicht spät dran. Und unser Taxifahrer, der optisch stark dem "Olm" ähnelte, tat alles, damit das auch so blieb. Denn unterwegs fuhr er an einem Kanal einfach so rechts ran, schaltete das Taxometer aus und zeigte ins Wasser. Dort würde er öfter mal Seekühe sehen und auch jetzt, da hinten, das Graue, könnte eine sein. Sekunden vergingen. "Oder auch nur ein Karton." Argh.


Aber irgendwann kamen wir dann doch erfolgreich am Flughafen an, um uns der nächsten Aufgabe zu stellen: Dem Selbst-Check-In. Eigentlich ganz einfach: Pass rein, bestätigen, dass man zu dem Ort will, den das Gerät anzeigt, Kofferanzahl eingeben und fertig. Schwierig wird es dann, wenn man nicht alleine reist und doch gerne Plätze nebeneinander hätte. Okay, man schaut nach, ob man irgendwo Plätze aussuchen kann, aber das einzige, was geht, ist das Upgrade zur nächsten Klasse.

Wirklich personalsparend ist das Ganze auch nicht, denn der Typ, der von Automat zu Automat hechtete, um alles zu erklären, schien mehr als gut ausgelastet. Letztlich hatten wir unsere vier Tickets, von denen nur drei eine Sitznummer enthielten, aber keine nebeneinander. Und die Anzahl der Gepäckstücke würde automatisch dort immer mit "Null" angezeigt. Ahja, mal schauen, was mit uns in Frankfurt ankommen würde. In Miami machten wir uns erst einmal auf den Weg zum Boarding, um dort die netten Damen damit zu beschäftigen, uns Nachbarplätze zu besorgen. Na, wenn das nicht zeit- und personalsparend ist mit den Automaten...

Und dann ging es los, ein letzter Blick auf Miami und das war's. Einfach ein merkwürdiges Gefühl, etwas so bildlich hinter sich zu lassen. Washington erwartete uns wie vermutet: Grau. Noch ein letztes Mahl auf amerikanischem Boden, dann ging es weiter.

Leider nicht so ganz wie erwartet.
Meine Annahme, dass man doch sicher die gleiche Anzahl Decken wie Sitzplätze auf einen Nacht-Interkontinentalflug mitnimmt, erwies sich als falsch. Es gab keine mehr. Und so fror ich, trotz Bernds Weste, so ziemlich den ganzen Flug hindurch und konnte nicht schlafen.

Aber es kam noch besser: Mein Bildschirm und der meiner Nachbarin verweigerte nach den ersten 45 Minuten Film seinen Dienst. Also nix mit Entertainment. Aber nach der ersten Runde würde das System wieder hochgefahren, wie uns die Stewardess versprach. Und tatsächlich, die Bildschirme liefen wieder...so ziemlich genau wieder 45 Minuten.
Dieses Mal hatte ich aber den gleichen Film wie Bernd und so schaute ich die andere Hälfte auf seiner Schulter mit einem seiner Stöpsel im Ohr.

Für den Film (96 Stunden) hat es sich auch gelohnt, aber leider ging es meinem Nacken danach weniger gut.
Und dementsprechend gerädert kamen wir auch in Gudd Old Dschörmäny an.

Ich stellte fest, dass ich doch konditionierter bin als ich dachte, nachdem ich bei der Passkontrolle dem "Danke" ein "You're welcome" folgen lassen wollte.
Aber dann ging es zum Glück recht schnell. Alle unsere Koffer hatten ihren Weg gefunden. Für ihren Inhalt interessierte sich kein Zollbeamter, denn es saß schlicht und einfach keiner an der Kontrollstation (Mist, hätten wir die kubanischen Zigarren doch mitnehmen sollen) und direkt am Ausgang erwartete uns unser Chauffeurservice :-)

Ich bin also wieder zuhause. Noch leicht kulturgeschockt und frierend (ja, wirklich!) und irgendwie ist der Blick vom Balkon nicht mehr der gleiche, aber ich bin froh, bald alle wieder zu sehen.

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