Samstag, 30. Mai 2009

Der Abspann

Danke an Sarah und Corinna, die verrückt genug waren, um mich meinen Geburtstag nicht alleine feiern zu lassen.

Michael, meinen Paten, auf den ich mich im Ernstfall immer hätte verlassen können - wie auch auf Onofrio und Jenny, die immer da waren.

Bernd, für zehn wunderschöne Tage Urlaub, das Warten und das Aushalten meiner Launen.

Natürlich auch danke an meine zahlreichen Geldgeber, die mir das "Unternehmen Miami" panikfrei ermöglicht haben ;-)
Ich kann garnicht in Worte fassen, wie froh ich bin, dass ich euch alle habe!


Danke, auch an euch liebe Leser, dass ihr meine Erlebnisse hier mit mir geteilt habt. Dass ihr mehr oder weniger fleißig hier mitgelesen und kommentiert habt.

An dieser Stelle findet der Blog sein Ende. Zumindest so lange bis ich meine, dass meine Ansichten wieder bloggenswert sind.

Noch ein paar Gedanken zum Schluss

Um zuerst einmal die wichtigste Frage zu beantworten: Ja, es hat sich gelohnt. Ich würde es jederzeit genau so noch einmal machen, um meine drei Monate Ausland "abzuleisten".

Wieder in das schräge Miami, das so garnicht USA ist, sondern eigentlich die Haupstadt Südamerikas, die nur zufällig etwas nach Norden verrutscht ist. Mit den durchgeknalltesten Autofahrern, den glitzernden Schaufenstern, fürchterlichsten Trends und den vielen (nur) Spanisch sprechenden Menschen. Dort wo eine halbe Stunde später noch pünktlich ist, nie alle Fahrstühle laufen und der Whirlpool sowieso nie funktionert.

In das Miami, in dem man in Lagerhäusern Tango tanzt, mit Ende 80 Bootskapitän ist und man auch ohne Papiere noch einen Job finden kann, auch wenn er einen nach drei Monaten doch irgendwie nervt. Wo der für uns exotische Palmengarten im Vorgarten wächst und unsere Stiefmütterchen die Orchideen sind.

Dort, wo Schönheits-OPs fast schon Standard sind, die Absätze in den Himmel ragen, die Kleider kaum kürzer und bunter sein könnten, aber man neben und hinter all den Äußerlichkeiten viele große Herzen und offene Arme findet, so dass man meint, man habe immer dazu gehört.

Dort wo es grausamstes Fastfood und Getränke auf der einen Seite, grandiose Restaurants und Schlemmereien auf der anderen gibt. Dort wo frisches Obst und fantastisches Seafood mit Low-Fat-Joghurts voller künstlicher Geschmacksstoffe und Läden voller Vitaminpillen konkurrieren. Wo es wohl nie ein richtig krustiges Brot geben wird, aber der kubanische Kaffee jedes Starbucks-Gebräu um Längen schlägt.

Und obwohl ich es mir zuhause nie vorstellen könnte, immer und überall einkaufen gehen zu können, weil ich es mag, dass es auch Tage gibt, an denen Ruhe einkehrt, hat es doch schon seine Vorteile, auch spät Abends noch durch die Supermarktregale zu trödeln. Besonders, wenn man feststellt, dass die Lätta im Kühlschrank fehlt.

In das Miami, in dem ich mit einer bis dahin völlig Fremden, für die ich eigentlich alles darstellte, was sie nicht mehr wollte (unbekannt, von weit weg und jünger), eine Mitbewohnerin für's Leben gefunden habe. Die mir all ihr gutes Karma entgegen geschmissen und mich überall mit hin genomen hat bis wir einander schon gegenseitig Sätze beenden konnten. Die von nun an meine Leidenschaft für deutsches Nutella aus dem Glas teilt.

Auch wenn ich nie ganz dort leben könnte, allein schon des Wetters wegen, das gegen Ende schon sehr anstrengend wurde, fehlen mir die Weite, Wärme und die Helligkeit dort schon irgendwie. Ebenso das Meer, das nur ein paar Minuten weit weg war und das ich vom Balkon immer sehen konnte. Ich schätze, ein Stückchen Fernweh wird immer in mir bleiben, so pathetisch das nun auch klingen mag.

Goodbye Miami

Der letzte Morgen wurde zusammen mit Kasia mit Kaffee begossen - und einem reichlichen Frühstück bei IHOP. Pancakes satt. Teilweise mit Erdbeeren, was natürlich wieder erdbeerlastige Erinnerungen hervorbrachte. Und wir stellten dort schon fest: Wir würden uns richtig schwer vermissen.

Zurück im Grand View Palace taten die Fahrstühle noch einmal alles, damit ich sie so schnell nicht vergessen würde: Es funktionierte nur einer. Dementsprechend lange dauerte es auch, bis wir dann unten beim Taxi angekommen waren.
Dann wurde es ernst mit Kasia - Auf Wiedersehen nach drei Monaten genialer Mitbewohnerschaft. Und so verdrückten wir auch das ein oder andere Tränchen *schnief* Aber natürlich nicht ohne uns zu versichern, dass wir beim anderen jederzeit herzlichst willkommen sein würden.

Jetzt aber los zum Flughafen, wir waren schon leicht spät dran. Und unser Taxifahrer, der optisch stark dem "Olm" ähnelte, tat alles, damit das auch so blieb. Denn unterwegs fuhr er an einem Kanal einfach so rechts ran, schaltete das Taxometer aus und zeigte ins Wasser. Dort würde er öfter mal Seekühe sehen und auch jetzt, da hinten, das Graue, könnte eine sein. Sekunden vergingen. "Oder auch nur ein Karton." Argh.


Aber irgendwann kamen wir dann doch erfolgreich am Flughafen an, um uns der nächsten Aufgabe zu stellen: Dem Selbst-Check-In. Eigentlich ganz einfach: Pass rein, bestätigen, dass man zu dem Ort will, den das Gerät anzeigt, Kofferanzahl eingeben und fertig. Schwierig wird es dann, wenn man nicht alleine reist und doch gerne Plätze nebeneinander hätte. Okay, man schaut nach, ob man irgendwo Plätze aussuchen kann, aber das einzige, was geht, ist das Upgrade zur nächsten Klasse.

Wirklich personalsparend ist das Ganze auch nicht, denn der Typ, der von Automat zu Automat hechtete, um alles zu erklären, schien mehr als gut ausgelastet. Letztlich hatten wir unsere vier Tickets, von denen nur drei eine Sitznummer enthielten, aber keine nebeneinander. Und die Anzahl der Gepäckstücke würde automatisch dort immer mit "Null" angezeigt. Ahja, mal schauen, was mit uns in Frankfurt ankommen würde. In Miami machten wir uns erst einmal auf den Weg zum Boarding, um dort die netten Damen damit zu beschäftigen, uns Nachbarplätze zu besorgen. Na, wenn das nicht zeit- und personalsparend ist mit den Automaten...

Und dann ging es los, ein letzter Blick auf Miami und das war's. Einfach ein merkwürdiges Gefühl, etwas so bildlich hinter sich zu lassen. Washington erwartete uns wie vermutet: Grau. Noch ein letztes Mahl auf amerikanischem Boden, dann ging es weiter.

Leider nicht so ganz wie erwartet.
Meine Annahme, dass man doch sicher die gleiche Anzahl Decken wie Sitzplätze auf einen Nacht-Interkontinentalflug mitnimmt, erwies sich als falsch. Es gab keine mehr. Und so fror ich, trotz Bernds Weste, so ziemlich den ganzen Flug hindurch und konnte nicht schlafen.

Aber es kam noch besser: Mein Bildschirm und der meiner Nachbarin verweigerte nach den ersten 45 Minuten Film seinen Dienst. Also nix mit Entertainment. Aber nach der ersten Runde würde das System wieder hochgefahren, wie uns die Stewardess versprach. Und tatsächlich, die Bildschirme liefen wieder...so ziemlich genau wieder 45 Minuten.
Dieses Mal hatte ich aber den gleichen Film wie Bernd und so schaute ich die andere Hälfte auf seiner Schulter mit einem seiner Stöpsel im Ohr.

Für den Film (96 Stunden) hat es sich auch gelohnt, aber leider ging es meinem Nacken danach weniger gut.
Und dementsprechend gerädert kamen wir auch in Gudd Old Dschörmäny an.

Ich stellte fest, dass ich doch konditionierter bin als ich dachte, nachdem ich bei der Passkontrolle dem "Danke" ein "You're welcome" folgen lassen wollte.
Aber dann ging es zum Glück recht schnell. Alle unsere Koffer hatten ihren Weg gefunden. Für ihren Inhalt interessierte sich kein Zollbeamter, denn es saß schlicht und einfach keiner an der Kontrollstation (Mist, hätten wir die kubanischen Zigarren doch mitnehmen sollen) und direkt am Ausgang erwartete uns unser Chauffeurservice :-)

Ich bin also wieder zuhause. Noch leicht kulturgeschockt und frierend (ja, wirklich!) und irgendwie ist der Blick vom Balkon nicht mehr der gleiche, aber ich bin froh, bald alle wieder zu sehen.

Freitag, 29. Mai 2009

Erneut auf hoher See

Mein letzter ganzer Tag brach an, Memorial Day. Und noch einmal ging es auf hohe See, wir gingen segeln. Wie an meinem ersten Wochenende auch, so schließt sich der Kreis *schwelg*
Nur dieses Mal war auch Kasia dabei.

Am Steuer, wie üblich, Kapitän Dave und dazu insgesamt zehn weitere Besatzungmitglieder, es war also etwas enger. Aber schön. Wir hatten gute Winde, reichlich zu Essen (die üppigen Reste des Barbecue) und haben uns prima unterhalten. Sogar ein Geburtstagkind war mit an Bord - und so kam ich noch einmal zu einer Lime Pie. Zwar nicht die "Beste der Insel", aber immerhin die beste vom Publix-Supermarkt. War auch lecker!

Auch getränketechnisch wurde einiges geboten. Neben Softdrinks, Wein und Bier gab es dieses Mal einen besonderen Mix aus der Hand eines Neu-Besatzungsmitglieds. Aus ihrem Heimatland frisch in der Kombüse zusammengebrodelt: Mexican Beer. Nicht, wie wir zuerst vermuteten, eine Art "Desperados", sondern eher ein "würziges" Bier. Mit Tabasco, Limettensaft und...Maggi.

Und jetzt gibt's was zu lernen: Auf unsere Bemerkung hin, Maggi sei ja DAS saarländische Nationalgewürz, gab es ein "Hey, in Mexico aber auch" zurück. Und auch Kasia meinte, in Polen ginge ohne das braune Fläschchen garnix. Gewürze für den Weltfrieden...

Kasia und ich sind auch noch einmal schwimmen gegangen. Vor einigen Millionärsinseln auf eine Sandbank, um die sich etwa 40 Schiffe versammelt hatten - quasi Rush Hour. Wie gesagt, es war Memorial Day...
Zog sich doch länger als wir gedacht haben und so hielten wir ein kleines Motorboot an und ließen uns von den beiden netten Herren zurück kutschieren. Hat doch auch Vorteile ein schwaches Frollein zu sein ;-)

Nach der Pause schipperten wir weiter - um kurz darauf wieder vor Anker zu liegen. Denn dunkle Wolken zogen auf und wir verkrochen uns in eine Bucht (zwischen noch mehr Villen). Dann wurde es wieder klarer, wir umfuhren die mögliche Sturmfront und schipperten gen Heimathafen...um noch ein letztes Highlight zu sehen: Wilde Delphine. Und dieses Mal nicht so weit weg, sondern ziemlich nah dran :-)

Und dann hieß es Abschied nehmen. Aber ich bin, wie mir versichert wurde, jederzeit willkommen auf dem Schiff. Es hat auch jeder direkt gefragt, wann ich denn nun wieder komme nach Miami.

Und weiter ging es dann noch zum nächsten Abschied, zu Onofrio und Jenny. Dort erwartete uns nicht nur etwas leckeres zu essen (wieder mal), sondern auch ein total aufgedrehter Angelo. Sie brauchen wirklich ein größeres Haus, sein Rennbedarf ist im kleinen Wohn-/Esszimmer nicht mehr erfüllt. Und sogar Spiderman schaute vorbei ;-)

Dann hieß es vorm Grand View Palace wirklich "Auf Wiedersehen", ein letztes Drücken und die Einladung, dass ich jederzeit ein Plätzchen im neuen Haus haben könne.

Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Drei Monate Leben mussten wieder in Koffer verfrachtet werden, zum Glück nicht in zwei wie beim Hinflug, sondern vier. Leider ohne Waage und so musste ich schätzen, ob es hinhaut mit den 22,5 kg pro Stück.

Das war er also, mein letzter Tag in Miami. Es war schon merkwürdig, ein letztes Mal vorm Panoramafenster einzuschlafen.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Kurioses - Rund ums Gefährt

Die einen bringen ihrem Gefährt viel Liebe (zum Detail) entgegen...



...andere weniger - oder stehen offenbar auf Luft und Wasser an den Füßen .



Aber die Hauptsache ist doch, dass das Auto repräsentativ ist.


Und zur neuen Parkplatzbeschriftung im Parkhaus des Apartments...nun ja...

Extreme Grilling

Sonntag Morgen. Barbecue-Tag. Erster Blick aus dem Fenster. Grau. Nass. Enttäuschung. Der Plan, bereit um halb zehn den Grillplatz im Park zu besetzen, wird erst einmal aufgegeben.

Doch erneut Hoffnung auf den Wetterwechsel. Es klart etwas auf. Wir packen das Riesengepäck mit Fleisch, Getränken, Nudelsalat und Kohle in die Autos und machen uns gegen halb zwölf auf den Weg. Tatsächlich finden wir ein Plätzchen, allerdings weit entfernt von Unterstellmöglichkeiten.


Grillanzünder hatten wir natürlich vergessen, aber den erbeuteten wir Mädels, indem wir zwei Männern ihre Melone retteten. Klingt komisch, ist aber so. Das (geschätzte) Sechs-Kilo-Obst, wollte einfach nicht beim Transport auf der Kühlbox liegen bleiben, also trugen wir es zu deren Grillplatz und bekamen im Austausch den Spiritus. So brachten wir schließlich das Feuer in Gang, fehlten nur noch die Gäste.

Die waren aber offenbar etwas pienzig, was das Wetter anging und brachten ihm nicht so ein Vertrauen entgegen wie wir. Kasia hängte sich also ans Telefon und motivierte...

Bevor jedoch die ersten Gäste kamen, lernten wir erst einmal einen Parkbewohner kennen, der sich mit einem lauten Krachen ankündigte: Ein Palmblatt fiel - und mit ihm der darauf sitzende Racoon. Der war, verständlicherweise, erst einmal verwirrt aufgrund des plötzlichen Höhenunterschieds und kuckte dementsprechend verdattert links und rechts in die Runde - um sich dann auf die nächste Palme zu flüchten. Wusste nicht, dass das zu ihrem natürlichen Lebensraum zählt, aber offenbar schon ;-)

Und dann trauten sich die ersten Leute in den Park. Marilyn brachte ihre Enkelin mit, Allison kam mit Cotton, Cesar mit seiner Freundin und noch weitere Freunde Kasias schauten vorbei, während die Sonne nun richtig schön vom Himmel knallte.

Zwischendurch gingen wir noch ins Meer planschen. Es war ein richtig schöner Tag. Der Grill brutzelte fast sieben Stunden vor sich hin bis wir uns schließlich mit den ersten Regentropfen auf den Weg nach Hause machten. Wir hatten's wirklich drauf mit dem Wetter ;-)

Kurioses - Eine Frage der Gewichtung

Da ist man doch fast schon froh, dass Seelöwen selten lesen. Auf der einen Seiten sehen wir die Tochter von "Big Frank"...


...auf der anderen die Buchhandlung in Coral Gables.

Kurioses - Geschlechterfrage

Während manchen die Ausprägung des Geschlechtes eher zweitrangig erscheint...


...zeigen anderswo sogar Schaufensterpuppen neidische Blicke in Anbetracht der "Konkurrenz" ;-)

Ein Samstag mit Genuss


Kommen wir nun zum Samstag. Da wir für Sonntag ein "Kasia und Nadine verabschieden sich"-Barbecue geplant hatten, stand Samstag Mittag der Einkauf dafür auf dem Programm. Da Kasia arbeiten musste und sowieso Umzugstress hatte, machten Bernd und ich uns alleine auf den Weg.

Zur Stärkung wollten wir eigentlich vorher noch im "IHOP" (das Pancake-Restaurant) frühstücken, aber dieser Plan wurde konsequent vereitelt. Vor der Tür standen etwa 20 Leute, innen war alles proppedicht - und alles Afroamerikaner (oder wie auch immer der aktuell poltisch korrekte Begriff lautet). Warum auch immer, vielleicht ist der Samstag vorm Memorial Day auch ein besonderer.

Pancakes gab es für uns daher keine, also musste eine Alternative her. Diese fanden wir dann in der "Buenos Aires Bakery" ein paar hundert Meter weiter. Von außen unscheinbar tut sich innen ein Paradies der Backkunst auf. Quasi Café Lollo auf Südamerikanisch:
Kaffestückchen, Kekse, Kuchen, Wraps, Sandwiches...und natürlich Cuban Coffee :-)

Gut gestärkt gingen wir dann zum Einkaufen, wo Bernd, wie erwartet, einen leichten Kulturschock erlebte. Er fühlte sich wie ich bei meinem ersten Supermarktbesuch: Hoffnungslos erschlagen.

Dennoch schafften wir es, den Supermarkt noch vorm Abend zu verlassen, mit allem nötigen zum Grillen, von Kohle bis Steak, und zu Bernds Freude auch mit japanischem Bier zum Schnäppchenpreis.

Doch das sollte nicht das einzige Fleischfest des Tages werden, Abends gingen wir noch mit Kasia zum Steakhouse. Dem mit den Riesen-Sandwiches.
In Erwartung einer entsprechenden Tellerportion hielten wir uns auch für schlau als wir zu dritt die Grillplatte für zwei Personen (die keinerlei Beilagen enthielt) und etwas Gemüse bestellten, aber selbst das, war nicht zu schaffen. Aber lecker war's.

Und am Schluss musste auch noch ein Nachtisch her. Was wir da am Nachbartisch sahen, hat uns im wahrsten Sinne des Wortes "entflammt" und so bestellten auch wir die Crêpes.

Doch der Abend sollte noch weiter gehen. Kasia fühlte sich, nachdem wir das Essen bezahlt hatten, geradezu genötigt, uns noch einen Cocktail auszugeben und so fuhren wir noch zu "Boteco", einer Bar ganz in der Nähe unserer Wohnung mit Caipis in allen Variationen. Ich nahm die Erdbeer-, Kasia und Bernd die Kiwiversion. Wieder lecker und überaus gehaltvoll ;-)

Und so ging auch der Samstag zu Ende. Erster Wehmut machte sich breit, aber wir freuten uns auf's Grillfest!

Sumpfig, kulinarisch, unterhaltsam

Der Freitag begann unschön: Verregnet. Und er ging auch erst einmal so weiter als wir uns auf den Weg in die Everglades machten. Das war kein Schauer, das war so, wie man sich einen Hurricane vorstellt - nur mit weniger Wind. Dusche extrem. Aber wir hofften auf die in Florida üblichen Wetterwechsel - und sollten recht behalten.

Nach dem Einführungsfilm im "Everglades National Park" hörte der Regen auf und wir konnten trockenen Fußes starten. Regenponchos für den "Worst Case" haben wir trotzdem gekauft. Umsonst zum Glück, denn das Wetter hielt.


Der Park ist so aufgebaut, dass man mit dem Auto quer durchfahren kann und links und rechts dann Wanderwege, Aussichtsplattformen usw. abzweigen.

Beim ersten hätte Alfred Hitchcock seine wahre Freude gehabt. Schwarze, Geier-ähnliche Vögel überall. Zum Glück aber leise, geradezu geräuschlos.
Und los ging's dann auf die ersten beiden Wege, laut Reiseführer auch die besten des Parks.

Zu Recht, denn auf dem ersten Weg sah man überall Aligatoren im Wasser oder sogar direkt vor unseren Füßen. Einer hatte es sich richtig schön quer auf dem Gehweg gemütlich gemacht - und ebenso gemütlich machte er sich auf den Weg ins Gebüsch als ihm die Touris offenbar zu nervig wurden.

Ist wirklich beeindruckend, was einen da umgibt. Skurile Bäume, Schildkröten, Fische und natürlich Wasser. Viel Wasser.

Der zweite Weg war dafür eher dschungelähnlich, quer durch ein Waldstück. Aligatoren gab es dort weniger, dafür einige niedliche kleine Echsen im Unterholz.

Die beiden anderen Wege, die wir ansteuerten waren leider wenig interessant. Einer führte quer durch den Pinienwald (sah fast aus wie in Südfrankreich), der andere gab einen Ausblick übers Land, das fast aussah wie die Savanne. Inzwischen hatten sich auch savannenähnliche Temperaturen eingestellt, es war erdrückend heiß. Perfektes Klima für Moskitos, wie man an meinen Beinen, trotz Anti-Mücken-Mittel, schnell sehen konnte.


Also machten wir uns auf den Rückweg, unser Magen verlangte auch nach Nahrung. Die fanden wir dann bei "Popeye's", einem der vielen Fastfoodtempel. Dort gab es aber nicht etwa Fisch und Spinat, sondern Hühnchen. Prinzipiell fritiert. Quasi wie bei dem Laden aus Kentucky.


Es war, wie erwartet, gehaltvoll - trotz der geringen Menge, die wir konsumierten.
Gleichzeitig nutzte Bernd die Gelegenheit zu einer Getränkeverköstigung der Softdrinks. Es ging noch relativ harmlos los mit "Mountain Dew", das Getränk, was wir vergeblich bei Taco Bell zu bestellen versuchten. Absolut nicht mein Geschmack, aber immerhin noch trinkbar, ohne einem sofortigen Zuckerschock zu erliegen.

Dann folgte etwas, für das die deklarierte Geschmacksrichtung "Erdbeer" kaum zutreffend ist. Es schmeckte wie dreifach gezuckertes Erdbeerkonzentrat.

Das grandiose Finale bildete aber ein "Tropical Drink". Um es mal in der Weinsprache auszudrücken: Zu Beginn ansatzweise fruchtig, man bildet sich ein, man könnte erfrischt werden. Dann wird man aber von einer geballten Ladung Zucker erschlagen und im Abgang verbleibt nur eine Art pelzige Trockenheit, die man mit einer großen Menge Flüssigkeit zu bekämpfen wünscht. Fürchterlich.

Zurück führen wir dann die US-1 entlang. Das dauerte zwar lange, aber immerhin sah Bernd dann etwas von Downtown. Abends gab es dann noch "etwas ordentliches" für den Bauch: Pizza Rustica. Hatte ja versprochen, dass wir noch einmal da essen.

Die Mädels haben sich gefreut, lecker war die Pizza auch. Anschließend gingen wir noch ins Kino. Dieses Mal in einen Film, der noch nicht in Deutschland lief: Terminator Salvation.


Solides Actionkino, wie erwartet. Und offenbar halten ihn einige Amis auch für den perfekten Kinderfilm. Nach dem Film sahen wir zwei Väter mit ihren lieben Kleinen: Einer vielleicht sieben, der andere höchstens fünf Jahre alt. Aber ist ja auch logisch, im Film hat sich ja keiner nackig gemacht...

Zurück zu den Kokosnüssen

Der Donnerstag war eher unspektakulär, aber schön. Unser Weg führte erneut nach Coconut Grove - bei kaum beschreibbarer Hitze. Wir schlenderten durch die hübschen Straßen, in kleine Geschäfte und in die "Yoghurbella"-Eisdiele.

Anschließend riefen wir Onofrio und Jenny an, um Essen zu gehen. Und wo wohl? Natürlich beim Italiener! Lecker war's wieder. War ja auch nicht anders zu erwarten ;-)

Und das Highlight des Tages kam dann spät des Nachts: Das neue Domizil, quasi "Azzaretto-Mansion".
Noch heftigst im Umbau und mit zahlreichen krabbelnden "Untermietern", aber beeindruckend schön. Inklusive (Whirl)-Pool und Mangobaum im Garten. Da komm ich gerne mal wieder zu Besuch vorbei ;-)

Mittwoch, 27. Mai 2009

Anmerkung der Redaktion

Wie ihr sicher wisst, bin ich inzwischen wieder auf saarländischem Boden, aber das ist kein Grund, dass die letzten Tage in Miami, in denen noch einiges passiert ist, nicht noch hier auftauchen werden.
Bei einem Buch lässt man ja schließlich auch nicht die letzten Kapitel weg, oder?

Also bleibt mir noch eine Weile erhalten, es kommt noch was ;-)

Samstag, 23. Mai 2009

Kurioses - Auf Key West

Natürlich sind uns auf Key West auch allerlei Merkwürdigkeiten begegnet, insbesondere im Bereich der Gastronomie:

Von der kleinsten Bar
über den etwas anderen Kaffee
bis hin zum Chinarestaurant, das sich offenbar nicht wirklich entscheiden kann.
Dazu kamen dann die unterschiedlichen Mentalitäten der Geschäftsleute ;-)


Aber die Hauptsache ist doch, dass man weiß, wo es lang geht ;-)



Und natürlich, dass der Sprit günstiger ist als Milch. Aktueller Tagespreis für die Gallone Normalbenzin: 2,49 Dollar.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Key West - Tag 2

Den zweiten Tag auf Key West vebrachten wir hauptsächlich auf und im Wasser. Wir gingen ins Riff schnorcheln!

Leider habe ich keine Unterwasserkamera, also kann ich nicht zeigen, was mir vor die Taucherbrille schwamm, aber es war wunderschön! Beim ersten Stopp habe ich viele, viele bunte Fische gesehen, teilweise riesig. Bei den großen Papageienfischen konnte ich sogar hören, wie sie an den Steinen knabberten.

Der zweite Stopp war leider weniger gut, dort hatte sich so ziemlich alles mit Flossen verkrümelt oder versteckt, man sah eigentlich nur Seegras. Bis wir dann zurück zum Schiff gepaddelt sind: Dort sahen wir dann, quasi als Finale, einen großen Barracuda - zumindest denken wir, dass es einer war.

Die Rückfahrt war dann eher blümerant für mich, aber ich habe es doch noch geschafft, ohne nähere Relingsbekannschaft, wieder an Land zu kommen. Dort gab's dann erst einmal Mittagessen. Und dekadent wie wir sind, haben wir uns - nach Hummer am Vorabend - ein paar Austern gegönnt. ;-)

Und dann ging's zum Parasailing - wir wurden an einem Fallschirm hinter dem Boot hergezogen. Und das war echt ein dicker Hund - mit an Bord ;-)
Hat riesig viel Spaß gemacht! Fotos existieren aber leider nicht, denn die CD für 30 Dollar extra haben wir dann doch abgelehnt.

Gerne angenommen hingegen haben wir ein letztes touristisches Muss: Den Key Lime Pie. Eine Art Käsekuchen mit Limettengeschmack. Und natürlich hatten wir "the best Lime Pie on the island". Zumindest stand das so auf der Speisekarte. Dann wird es wohl gestimmt haben ;-)

Anschließend sind wir dann nur noch zurück zum Auto geschlendert, die ersten Regentropfen fielen und dann ging es zurück nach Hause. Und der Weg zog sich...denn obwohl es nur geradeaus geht, sind dort überall Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Zuhause musste aber doch noch etwas zu futtern her. Genug der Hummer und Austern, unsere Wahl fiel auf "Taco Bell". Leider war es dort alles andere als Fast Food. Das lag allerdings weniger an der Zubereitungszeit, sondern an der durchdachten Funktionalität des Drive-Through-Schalters bzw. an der Dame auf der anderen Seite der Leitung.

Die musste Multitask im Extrem zelebrieren - und scheiterte leider auf ganzer Linie. Es funktioniert eben einfach nicht, wenn man sich parallel mit Leuten am knarzenden Lautsprecher UND am Schalter mit Ware und Geld beschäftigen muss. Die Bestellung dauerte mindestens zehn Minuten, immer wieder musste neu angesetzt werden. Aber irgendwann hatten wir auch das geschafft.
Und die Quesadilla war garnicht so schlimm wie gedacht, ich konnte noch aufrecht ins Bett gehen und musste nicht rollen ;-)

Florida Keys - Tag 1

Am Dienstag machten wir uns auf den Weg in die Keys. Wie gesagt, der Wetterbericht ließ nichts gutes erahnen - aber er sollte glücklicherweise nicht ganz Recht behalten! Zwar regnete es auf dem Hinweg immer wieder mal, aber ansonsten hatten wir die zwei Tage über richtig gutes Wetter. Erst pünktlich zur Abfahrt regnete es wieder :-)

Auf dem Hinweg machten wir einen Zwischenstopp beim Dolphin Research Center. Dort werden, aufmerksame Leser haben das sicher schon am Namen erahnt, Delfine erforscht. Ist schön angelegt, die Tümmler haben abgetrennte Bereiche im Meer, die sie aber - wenn sie wollten - locker überspringen können.

Machen sie auch ab und zu, wie man uns auf Nachfrage erzählte. Aber nicht etwa, um in die Weiten des Ozeans abzuhauen, sondern in den meisten Fällen schwimmen die Jungs nur zum Bereich der Mädels. Allzu lange haben wir uns dort aber nicht aufgehalten, wir hatten ja noch ein gutes Stück Weg vor uns. Natürlich auch über die berühmte "Sieben Meilen Brücke". Schon beeindruckend.

Am frühen Mittag (es zieht sich schon ein bisschen...) erreichten wir dann Key West. Ab zum Bed and Breakfast Hotel - und das war wirklich knuffig. Von außen klassisch weiß verschnörkelt und innen eine Rezeption, die vor Plunder geradezu übequoll. Und dazu eine total herzliche Besitzerin. Dazu gehörten verschiedene kleine Gebäude, in denen dann die Zimmer lagen, umgeben von einem herrlichen Garten voll mit Hängematten, Liegestühlen und Hollywoodschaukeln.

Zuerst ging es aber zum Strand, der, wie wir schon gewarnt worden waren, nicht sonderlich groß und schön war. Aber zum planschen hat er prima gereicht. Danach noch kurz in den Mini-Pool des Hotels und dann ging es auch schon weiter Richtung Sonnenuntergang.

Zwischenstopp beim südlichsten Punkt des Festlands der USA (quasi touristische Pflicht) und dann durch die Duval Street (voller kleiner Hotels, Läden und natürlich Bars) zum Sonnenuntergangsplatz.

Dort wurde natürlich Kram verkauft und Gaukler und Sänger boten ihr Können dar. Einer auf einem riiiiiesigen Einrad war besonders gut. Am besten waren seine Sprüche: "Ich bitte euch nur um eine kleine Anerkennung nach der Show. Helft mir, damit ich weiter auf der Straße leben kann!"

Getrunken wurde rundherum, typisch für Key West, natürlich auch viel. Ist so etwas, wie das Malle der Amerikaner, insbesondere der Schwulen und Lesben. Und ähnlich wie auf der Deutschen liebster Insel, wird auch dort teilweise in Eimern serviert. Allerdings in kleineren. Bernd konnte dem kleinen grünen mit Schaufel nicht widerstehen und so sahen wir der untergehenden Sonne Erbeer-Margharita schlürfend entgegen. Schöööön wars.

Nur der Applaus hat irgendwie nicht so ganz hingehauen, denn aufgrund einiger Wölkchen konnte man nicht so ganz feststellen, wann die Sonne nun als untergegangen gilt ;-)


Weiter ging es dann zum Essen. Ich wollte unbedingt einen Lobster - und den bekam ich dann auch. War echt lecker, aber auch ganz schön viel Arbeit, um alles raus zu puhlen. Doch überraschenderweise brachte mir die mitgelieferte Ofenkartoffel mehr Widerstand entgegen als das Krustentier...

Konsum-Montag

Wir nutzten den Montag und taten der amerikanischen Wirtschaft etwas gutes: Wir gingen shoppen in der Dolphin-Mall. Ursprünglich nur als Zwischenstation gedacht, wurde es dann doch langfristiger. Eine gute Entscheidung, wie sich später heraus stellen sollte.

Meine Aufgabe des Tages war die Suche nach einem Paar Schuhe, den "Converse All Star Light". Die ich eigentlich schon günstig online gekauft hatte, bis mich dann Converse darüber informiert hatte, dass sie nun doch nicht mehr auf Lager sind. Das nennt man Überblick...

Aber ich hatte sie ja schon vorher in der Mall gesehen, wie schwer konnte es also sein, sie zu finden!? Sehr schwer. Es war wie die Suche nach einer seltenen Spezies, die sich immer wieder versteckt und von der nicht einmal die Einheimischen wissen, dass sie existiert.
Zum ersten Mal sah ich ihn recht früh, allerdings war er nicht mehr in meiner Größe vorhanden. Macht ja nix, dachte ich, es gibt ja noch mehr Alternativen...
Ich war in jedem einzelnen Laden, der Converse anbot. Die meisten kannten den Schuh überhaupt nicht, sahen mich entgeistert, und offenbar an meinem Verstand zweifelnd, an.
Und mit der Zeit zweifelte ich mit. Spätestens dann als selbst der Converse-Store den Schuh nicht kennen wollte.

Aber dann...quasi auf den letzten Metern, der Zielgeraden, kurz vor der endgültigen Kapitulation, sah ich ihn. Und nach einer kurzen Enttäuschung, als die Verkäuferin meinte, in meiner Größe sei er wohl nicht vorhanden, kam sie doch mit einem Paar aus dem Lager heraus. Danke!

Und auch sonst waren wir sehr erfolgreich, wie das Foto oben unschwer beweisen dürfte. ;-)

Jedenfalls war es schon recht spät als wir den Konsumtempel wieder verließen - und das Wetter war auch nicht gerade verheißungsvoll. Was macht man also? Man fährt in die nächste Mall, geht dort etwas essen und ins Kino!

Wie ich schon sagte, eine gute Entscheidung, denn während wir in der Cheesecake-Factory auf unser Essen warteten, brachen im Himmel alle Dämme. Es regnete nicht, es duschte. Zum Glück saßen wir unter dem Dach während wir unser Essen und den obligatorischen Cheesecake (dieses Mal: Caramel Pecan Turtle) löffelten.

Und auch nach dem Film, "X-Men Origins" inklusive "Blue Rasberry Fanta", in etwa mit der Farbe pürierter Schlümpfe, regnete es noch.

Nicht gerade das, was man sich wünscht, wenn man am nächsten Tag in die Keys fahren will. Aber was sollten wir machen? Gebucht war gebucht...

Montag, 18. Mai 2009

Kurioses - Melonen-Evolution

Da haben wir die Antwort auf die Frage, wo denn die kleinen Melonen-Viertel herkommen. Ob sie aber wirklich mit Krustentieren verwandt sind!?

Auf ein neues

Entgegen anders lautender Vermutungen, wird auch jetzt weiter gebloggt. Ich mach das schließlich nicht zum Spaß, nicht wahr!? ;-)

Ich vertraute meinem Sightseing-Programm, das sich bisher schon zweimal bewährt hat und so hieß es gestern erneut: Entdecke South Beach!

Erst einmal Frühstück in Davids Café (Häkchen!), dann, frische Kokonuss schlürfend (Häkchen!), durch die Lincoln Road Mall - und natürlich auch vorbei an Pizza Rustica. Die Mädels haben sich gefreut und fleißig Bernd begutachtet. Ist schon schön, wenn man das ganze ohne Arbeitsstress sieht ;-)

Weiter dann über den Ocean Drive, wo wir uns schon einmal zum üben neben unserem zukünftigen Zweitwagen platziert haben und zurück durch einige Läden.
Anschließend dann Strand. Bernd bestand auf ein Mini-Styropor-Sufboard, das sich auch richtig gelohnt hat, denn gestern gab es tatsächlich einmal so etwas wie Wellen ;-)

Abends hakten wir dann noch eines der Restaurants ab, das wir besuchen wollten: Iron Sushi. Lecker war's!

Und gleich gehts zum shoppen :-)