Dienstag, 31. März 2009

30 Tage

Das erste Drittel ist vorbei, Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Mit Kasia habe ich quasi den Jackpot geknackt. Ohne sie hätte ich vieles nicht erlebt, wäre sicher nicht segeln gewesen, hätte weit weniger Leute kennen gelernt und bestimmt nicht die beste Aussicht, die man sich morgens wünschen kann.
Und auf die Idee, mich als Hostess zu bewerben, wäre ich, ohne den Tipp während der Karmareinigung, auch nicht gekommen.

Das wäre auch schon das nächste Plus: Der Job. Zwar manchmal etwas nervig, aber die Leute sind super, ich habe etwas zu tun und ein nettes Einkommen dazu. Aber ich muss an meinem Spanisch arbeiten...


Und ansonsten natürlich das Wetter. Ich habe noch keine größeren Verbrennungen. Im Gegenteil, sogar Ansätze von Farbe. Wenn auch bisher fast nur an den Armen. Ich arbeite dran.

Aber natürlich vermisse ich zuhause. Alleine schlafen ist und bleibt doof, Sonntags bekocht mich keiner (die Gratis-Pizza zählt nicht) und so direkt ist eben einfach keiner da. Man lernt die kleinen Dinge zu schätzen. Ohne Internet als Fenster ins kleine Saarländle wäre es hier schon doof.

Kann den Mädels nur noch einmal Danke sagen dafür, dass sie die irre Idee, über meinen Geburtstag hierher zu kommen, tatsächlich umgesetzt haben. Und Onofrio und Jenny fürs Ersatzeltern spielen, ich werde von ihnen bestens umsorgt :-)

Und sogar der Halberg-Wahnsinn fehlt mir ein bisschen. Wenn ich zurück komme bin ich dafür aber bestens vorbereitet auf die Bürotemperaturen im Sommer ;-)

Zu den Klischees:

  • Der Verkehr ist wirklich wahnsinnig. Wie die hier fahren ist einfach nur irre. Hupe vor Bremspedal.
  • Die Klimaanlagen werden bis zum Anschlag benutzt *bibber*
  • Hier zeigt man, was man hat. Alles und direkt. Ob die anderen es sehen wollen oder nicht.
  • Die Regale mit den Frühstücksflocken sind tatsächlich größer als mancher deutscher Supermarkt im ganzen. Kleine Packungen sind ohnehin Mangelware und Fastfood sowieso meist günstiger.
  • Ich vermisse das deutsche Brot. Das Brot hier sieht zwar auf den ersten Blick prima aus, ist aber doch nur weiiiiiiich.
  • Es gibt Kuriositäten, die als Lebensmittel deklariert werden, noch und nöcher. Natürlich prinzipiell auch in Low/No-Fat. Warum frisch, wenn es auch künstlich geht?
  • Lässt sich natürlich auch in anderen Lebensbereiche anwenden: Die Menschen hier sind schräg, ihre Hunde (zwangsweise) ebenso. Plastik ist innerhalb und außerhalb des menschlichen Organismus allgegenwärtig, Geschmack für Kleidung leider nicht.
Kurz und knapp: Mir geht’s gut. Immer hier zu leben, kann ich mir Gott sein dank immer noch (?) nicht vorstellen, aber es ist wirklich mal eine Erfahrung.
Und es sind ja noch 60 Tage, in denen ich eine Menge sehen will. :-)

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