Nach einem gut ausgelasteten und schwitzigem Arbeits-Sonntag, habe ich mich Kasia angeschlossen und bin mit zum Tango gefahren. Schließlich waren die ersten Wunden an den Füßen abgeklungen.
Diesen Club kannte sie selbst noch nicht, sie meinte aber, dort seien eher ältere Semester zu finden. Im Vergleich zum Mittwoch war das ein regelrechter Kulturschock ;-)
An Stelle der Gogostange und schummerigen Lichts mit Popmusik, befanden sich dort sauber aufgestellte Tischreihen mit Reservierungsschildchen, eine polierte Tanzfläche und - das war der Knaller - eine dreiköpfige Live-Band, die dem Buena Vista Social Club alle Ehre gemacht hätte. Von denen war sicher keiner unter 70, aber ihre jahrzehntelange Erfahrung konnte man hören!
Kasia und ich drückten den Altersschnitt ein gutes Stück nach unten, aber man sah auch einige Gesichter vom Mittwoch wieder.
Der Beginn lief für mich eher schleppend, Kasia wurde direkt in Richtung Tanzflächer genötigt, ich fand nicht direkt jemanden und nahm erstmal Platz - und was zu futtern zu mir. Denn das ist, wie die Getränke, bei solchen Veranstaltungen immer inklusive. Und irgendwie musste ich ja die 15 Dollar wieder reinholen ;-)
Dann forderte mich Beethoven auf. Nein, nicht der Komponist. Der Herzchirurg mit Wurzeln in New York hat tatsächlich Eltern, die großes mit ihm vorzuhaben schienen und das namentlich aufdrücken wollten. Ihn kannte ich auch schon vom Mittwoch. Aber nach gerade mal einem Tanz, stoppte die Musik.
Irgendetwas wichtiges schien zu passieren...oder sollte zumindest, jedenfalls versuchte man, das Mikro in Gang zu bekommen. Klappte nicht, also legte man etwas Musik auf - dieses Mal von der Platte. Ein traditioneller argentinischer Tanz, mit Reihen, Choreographie usw. Nix für mich.
Und dann funktionierte das Mikro. Achja richtig, bei diesen Dingern gibt es immer auch etwas zu gewinnen. Mittwoch war es ein Freibesuch oder eine CD, hier wurden zwei Geschenkkörbe unters Volk gebracht. Später jedenfalls. Zuerst dankte man diesem und jenem für die tolle Deko - die man bitte nicht mitnehmen sollte. Beim pinkfarbenen Hasen hatte ich ja fast daran gedacht, aber gut, dann eben nicht.
Dann wurde noch ein Ständchen gesungen, weil jemand Geburtstag hatte. Ich nahm mir erst einmal einen Kaffee, es würde wohl noch länger dauern. Motivation stark sinkend.
Ahja, dann endlich die Körbchen. Glücksfee Nummer Eins griff tatsächlich ihr eigenes Los. Und Gewinnerin Nummer Zwei (jung und knackig) war ernsthaft bemüht, einen hopsenden Herrn (älter und wohlmöglich knackend, aber - Hut ab - sehr agil und offenbar Mitveranstalter), von seinen überschwenglichen Gratulatiosversuchen abzuhalten. Jedenfalls zog sie es vor, den Korb selbst von der Bühne zu tragen. Lebensmittelschutzschild quasi ;-)
Aber dann ging es eeeeeendlich weiter. Und ich tanzte. Und tanzte. Sogar Milonga, eine schnellere Variante. Bis dann irgendwann doch die Füße zu streiken begannen und mein Hirn keine weiteren Schrittinformationen mehr verarbeiten konnte.
Kasia sah es ähnlich und zu schwebten wir auf der fast autofreien Autobahn gegen zwei Uhr nach Hause.
Ein wirklich schöner Abend. Für meine zweite echte Tanzrunde mache ich mich, denke ich, nicht schlecht. Ob ich Sonntags nochmal da hin gehe, weiß ich nicht - ich schätze ich bleibe doch eher beim Mittwoch. Die Leute gestern hatten es zwar auf der Tanzfläche wirklich drauf, aber die Atmosphäre ist Mittwochs doch irgendwie besser.
Aber diesen Mittwoch wird das sowieso nix, denn ich habe Karten für die NBA - ein waschechtes Ebay-Schnäppchen :-)
Ich hoffe nur, dass meine Chefin, die in dieser Woche ein unglaubliche Kreativität mit dem Dienstplan entwickelt hat, meine Schicht umlegen kann.
Ich habe nämlich heute - und hätte am Mittwoch - die Schicht von sechs bis zwölf Abends. Stört mich ja nicht weiter, tagsüber ist in der Woche momentan wirklich nicht viel los. Nur passt es eben diese Woche leider üüüüüberhaupt nicht.
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Ich wünsche Dir viel Spass bei MV3 und den Heat, hoffentlich sitzt Du nicht zu weit oben. Und schön die Nationalhymne mitsingen ;)
AntwortenLöschenUnd einen guten Gegner hast Du Dir auch ausgesucht: Die Bad Boys aus Detroit, achte besonders auf "Sheed" Wallace, der geht nicht ohne ein technisches Foul aus der Halle